Regionalliga: Einmal Steinbach und zurück

Die TSG Balingen tritt am Samstag (14 Uhr) beim TSV Steinbach an – in Mittelhessen gilt man als Außenseiter.

Wer in der Fußball-Regionalliga Südwest nach den Aufstiegsanwärtern gefragt wird, antwortet zumeist unter anderem mit: TSV Steinbach. Der Stadtteilklub aus Haiger (Lahn-Dill-Kreis) ist prominent bestückt und macht aus seinen Ambitionen Richtung 3. Liga erst gar keinen Hehl.

Aktuell belegt die Elf den fünften Tabellenplatz – und schielt mit 44 Punkten weiterhin nach ganz vorn. In der Rückrunde ist Steinbach mit drei Siegen und drei Unentschieden noch ungeschlagen.

Das Hinspiel war trotz allem eine enge Kiste. Erst in der 89. Minute gelang Steinbachs Enis Bytyqi mit einem Freistoß das Siegtor. Der TSV resümierte damals: knapp, aber verdient. Für die TSG war’s freilich bitter.

Der Erfolg des Titelanwärters ist eng mit Roland Kring verbunden. Der Vereinsboss, der auch als Hauptsponsor und Marketing-Vorstand auftritt, hievte seinen TSV Stück für Stück nach oben. 2008/09 sah man in der 900-Einwohner-Gemeinde noch Kreisliga-B-Fußball. 2007 war Kring, Geschäftsführer des in Haiger ansässigen mittelständischen Bremsenherstellers Sibre, beim TSV eingestiegen und der kleine Verein stieg in sieben Jahren sechs Mal auf.

Kring, einst selbst Spieler, bestückte die Mannschaft anfangs noch mit regionalen Talenten und bot diesen häufig eine Stelle im eigenen Unternehmen an. Das änderte sich nach dem Regionalliga-Aufstieg, als der TSV sich noch im Winter 2015 auf direktem Weg zurück in die Hessenligen begriffen sah, infolgedessen auf Vollprofitum umstellte und Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric als Trainer holte.

Kring und Co. hatten zwischenzeitlich das teils marode Sportgelände am Haarwasen renoviert und mit einer Tribüne ausgestattet – und die Profis hielten die Klasse.

Infrastrukturell sind die Mittelhessen weitgehend gewappnet für die 3. Liga. Das Sibre-Sportzentrum wurde in den zurückliegenden Jahren sukzessive aus- und umgebaut, das Vereinsumfeld sowieso.

Die – je nach Routenwahl – um die 400 Kilometer einfache Fahrt treten die Balinger übrigens erst am Spieltag an und reisen unmittelbar nach Spielende aus dem Mittelhessischen an den Rand der Schwäbischen Alb zurück.

Nächste Woche – Samstag, 5. März – geht es dann gegen die SG Sonnenhof Großaspach und somit unter anderem gegen Sturmtank Sascha Mölders (zuletzt TSV 1860 München). Anpfiff in der Bizerba-Arena ist dann um 14 Uhr.